Die Thermik-Prognose versprach gute Bedingungen, die Sonne lachte den ganzen Tag und dann haben wir noch zwei motivierte Piloten…

Wir trafen uns um 10:00, um dann ab Stans mit dem Bus nach Engelberg zu fahren (Achtung: die Zentralbahn ist bis ca. Mitte April ausser Betrieb, es gibt Ersatzbusse).
Schon während der Fahrt diskutierten wir unsere Optionen: Entweder Start auf der Bruni-Seite, Sessellift ist noch defekt, doch ein wenig Hike & Fly würde nicht schaden…, oder zum Titlis ?

Entscheidung:  Titlis!

Nachdem der Startplatz feststand, blieb noch die Frage nach der Strecke, die wir fliegen wollten. Talrunde via Bruni, Haldigrat, Brisen, Buochserhorn oder, und da juckte es Gabor wohl schon die ganze Zeit, Richtung Süden (Sustenpass) und dann weiter Richtung Interlaken. Da Gabors Auto bei mir in Ennetmoos stand, der Luftraum Alpnach nicht aktiv war (Meiringen jedoch den ganzen Tag  entschlossen wir uns, bei Hasliberg/Brünigpass abzudrehen und via Saarnertal soweit wie möglich Richtung Stanserhorn und Ennetmoos zu fliegen.

Oben am Titlis angekommen, genossen wir erstmal die fantastische Aussicht und Ruhe, ein wenig abseits des  «Pistenrummels». Der Start Richtung NO ist spektakulär, geht es doch am Ende des perfekt geneigten Hangs direkt über die Titlis Nordwand.
Aufgrund leichter Probleme mit meinem neuen Liegegurtzeug verlor ich bereits nach dem Start an Höhe und Gabor konnte deutlich höher, noch über der Titlis-Bahnstation abfliegen. Nachdem ich mich dann endlich eingerichtet hatte, ging es daran das endgültige «Absaufen» irgendwie zu verhindern.  Wo war bloss die tolle, vorhergesagte Thermik? Nach einigen Fehlversuchen fand ich endlich etwas Brauchbares und kämpfte mich eine Stunde lang mühsam nach oben. Endlich über dem Grat angekommen, konnte ich die Aussicht geniessen.  Ich sammelte Thermik für Thermik Höhe und hangelte mich vor bis zum Hasliberg. Zugegeben, bei mir liess die Konzentration und Motivation auch etwas nach, weswegen ich nicht auch noch den letzten «Heber» mitzunehmen versuchte, um bis nach Hause zu kommen (es war zwar in Sichtweite, doch ich war zu tief) und so landete ich unweit von Kerns in der Nähe von Gabor.

Am Schluss standen 33,4 XC Kilometer, 4540m kumulierter Höhengewinn und 2h 50Min Flugzeit auf dem Log, was für reine XC Junkies sicherlich «ein mageres Ergebnis» für solch einen Tag ist. Für mich als Hike & Fly Jockey war es sehr zufriedenstellend.

Fazit: Gemäss meinem Lebensmotto «Höre nie auf, anzufangen und fange nie an, aufzuhören» hat mich dies vermutlich vor einem verfrühten Ende am Sustenpass gerettet.

Andi